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Blank Space ist da! Ich habe dieses Buch sehr geliebt (Zur Rezension) und kann es euch nur ans Herz legen. Ich habe die Gelegenheit als BOLD-Borschafterin natürlich genutzt und habe Susanne Mischke ein paar Fragen zu ihrem neuen Buch, ihrem Verhältnis zu Amsterdam und ihren Charakteren gestellt. Aber lest selbst.
Susanne Mischke im Gespräch
1) Sie können auf eine unglaublich lange Liste an Veröffentlichungen zurückblicken und das sowohl im Jugendkrimibereich als auch im Krimibereich der Belletristik. „Blank Space"” liegt irgendwo dazwischen, was es für mich unglaublich interessant macht. Was hat Ihnen beim Schreiben für diese Altersgruppen besonders gut gefallen und wo hatten Sie Schwierigkeiten?
Eine Handlung in der Altersgruppe 20+ anzusiedeln hat mich schon länger gereizt, da mir diese durch meinen Sohn auch gerade recht nahe steht. Es ist eine sehr spannende Lebensphase, man ist nicht mehr Kind aber auch noch kein abgeklärter Erwachsener, man ist eigenständig und jung und die Welt steht einem offen. Zumindest bekommt man das immer gesagt. Gleichzeitig muss man jetzt schon die Weichen für die Zukunft stellen, es steht also einiges auf dem Spiel. Erzählerisch kann man hier wunderbar changieren zwischen Jugendbuch und Erwachsenenroman, denn manchmal reagieren die Protagonisten noch etwas unreif und kindlich, dann wieder recht cool und überlegt, und natürlich stecken sie voller Energie. In meiner Hauptfigur Caro spiegelt sich diese Mischung, denke ich, recht deutlich wieder.
2) Amsterdam ist meine Lieblingsstadt und ich habe mich sehr gefreut, dass „Blank Space” dort spielt. Fast ein bisschen, wie nach Hause kommen. Was hat Sie dazu bewogen, „Blank Space” in Amsterdam spielen zu lassen?
Es ist ebenfalls meine Lieblingsstadt. Mein Sohn wohnt dort, deshalb komme ich öfter hin. Und natürlich hat er auch mal auf einem Hausboot gewohnt …
3) Was ich an „Blank Space“ besonders mochte, waren neben den vielen Wendungen und der „Nichts ist wie es scheint”-Atmosphäre die Charaktere, die nie schwarz oder weiß sind, sondern facettenreich. Haben Sie unter ihnen einen Liebling?
Natürlich mag ich Caro, sie steht mir am nächsten, und es schreibt sich leichter, wenn man seine Hauptfiguren mag – mit all ihren Facetten, den guten und den fragwürdigen. Der morbide Teil von mir liebte natürlich Ben alias „Norman Bates“ den Muttermörder sehr, und auch die schrullige, gewitzte alte Dame Wilhelmine aus der Psychiatrie.
4) Haben Sie in Ihrer Karriere als Autorin etwas gemacht, von dem Sie rückblickend sagen würden, dass es besonders bold, besonders mutig war?
Als ich in Caros Alter war, bin einfach so, ohne Job oder Perspektive nach Berlin gezogen, weil die Stadt mich angezogen hat. Hab immerhin zwei Jahre durchgehalten 🙂 Solche Zeiten, die sich im Lebenslauf nicht immer so gut machen, prägen einen rückblickend ganz besonders und erweisen sich oft als nützlicher als alles andere. Über meine Berliner Zeit schrieb ich beispielsweise meinen ersten Roman „Stadtluft“, mit dem mein Leben als Autorin begann.
5) Sie haben sich ganz dem Krimischreiben gewidmet. Und das mit Erfolg. Was ist für Sie das Tüpfelchen auf dem I, das einen wirklich guten Krimi ausmacht und ihn hervorheben lässt?
Das Wichtigste für mich sind: Figuren, Figuren, Figuren. Was nützt der spannendste Plot, der tollste Schauplatz, wenn die Leser mit den Figuren nicht warm werden? Wenn ich das bei Lesen merke, lege ich das Buch weg. Das heißt nicht, dass alle Protagonisten schiere Sympathieträger sein müssen, sie dürfen, nein, müssen sogar Ecken und Kanten haben und auch mal was Fieses machen. Aber sie müssen etwas an sich haben, das einen interessiert und mit dem man sich im besten Fall sogar identifizieren kann.
Und das I-Tüpfelchen ist dann für mich die Sprache. Manche Autoren haben einfach einen klasse Stil, eine einzigartige Sprache. Wenn die zu guten Figuren dazukommt, dann ist das für mich der reine Genuss. Umgekehrt höre ich auf zu lesen, wenn mich die Sprache nervt.
Über Susanne Mischke
Susanne Mischke wurde in Kempten im Allgäu geboren, lebt in Hannover und ist sowohl im Jugendbuch als auch der Belletristik eine der bekanntesten deutschsprachigen Autorinnen. Sie wurde ausgezeichnet mit dem Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur und der „Agathe“, dem Frauenkrimipreis der Stadt Wiesbaden. Ihre Romane wurden in mehrere Sprachen übersetzt, die Erfolgstitel „Mordskind“ und „Die Eisheilige“ wurden vom ZDF verfilmt.
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