Werbung: Die vier Bücher in diesem Beitrag habe ich als Presseexemplare zur Verfügung gestellt bekommen. | Herzlich willkommen zu meiner MiniReviews-Reihe aka der Reihe, die euren SUB gleichzeitig zum Weinen und zum Lachen bringt. Heute möchte ich euch einige zeitgenössische Romane vorstellen, die neben Liebe auch noch ein paar andere wichtige Themen ansprechen.
SOMMERDUNKLE TAGE von ALICE KUIPERS
Verlag: KJB | Seiten: 240 | Übersetzung: Angelika Eisold Viebig | Mehr* zum Buch.
WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Das Buch habe ich bei einem Verlagstreffen vorgestellt bekommen und ich war sofort begeistert. Die Machart und das Genre erinnerten mich an Bücher a la Pretty Little Liars und ich bin ein großer Fan solcher Unterhaltung.
HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Obwohl ich mich aus oben genanntem Grund sehr auf das BUch gefreut habe, habe ich versucht, meine Erwartungen herunterzuschrauben. Dabei hat mich insbesondere auch die Dicke des Buches abgeschreckt. Somit muss ich an dieser Stelle auch sagen, dass mich meine Erwartungen weder enttäuscht haben, noch erfüllt wurden.
WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Sommerdunkle Tage ist ein solides Buch, das kurzweilig unterhält und Stoff zum Nachdenken bietet. Durch die Kürze wird nicht lange um den heißen Brei geredet und die Geschichte selbst nimmt sehr schnell an Fahrt auf. Insbesondere das Ende ist unglaublich emotional, schockt und regt noch einmal mehr zum Nachdenken an. So konnte mir der Roman einige schöne Lesestunden bieten.
WAS HAT MICH GESTÖRT? Das Buch habe ich nun schon seit einer ganzen Weile gelesen und ich muss ehrlich sagen: Ich wünschte, ich hätte diese Rezension früher abgetippt, denn anders als bei vielen anderen Büchern, ist mir der Inhalt nach dieser Zeit scheinbar nicht mehr sehr präsent. Genau das spricht aber auf der anderen Seite sehr für das Buch – wenn auch nicht im positiven Sinne. Sommerdunkle Tage hat mir zwar einige schöne Lesestunden beschert, dennoch bleibt es nicht nachhaltig im Gedächtnis, weil es schlichtweg nicht gut genug ist. Das mag auch daran liegen, dass viele Charaktere durch die Kürze einfach zu blass erscheinen, andere Charaktere, beispielsweise die Eltern, waren unglaublich nervig und hätten deutlich mehr in den Hintergrund rücken können.
FAZIT. Wenn euch Sommerdunkle Tage anspricht, dann lohnt sich definitiv ein Blick ins Buch. Mir bescherte es auch ein paar schöne Lesestunden, konnte mich aber durch seine Kürze und auch langfristig gesehen nicht nachhaltig beeindrucken. | ★★★☆☆
DANCE, LOVE, LEARN, REPEAT von TOM ELLEN und LUCY IVISON
Verlag: Chicken House | Seiten: 432 | Übersetzung: Fabienne Pfeiffer | Mehr* zum Buch.
WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Dance, Love, Learn, Repeat klang nach einer schönen, leichten und witzigen Story, die dennoch versprochen hat, klug zu sein. Gleichzeitig konnte ich mir nicht vorstellen, wie die Thematik des Buches genau umgesetzt wird, was mich noch einmal neugieriger machte.
HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Allzu hohe Erwartungen hatte ich nicht. Trotzdem wurde ich dahingehend enttäuscht.
WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Der Roman verspricht eine lockere Liebes- und Collegegeschichte und die wurde auch eingehalten. Ich fand es toll, wie Luke und Phoebe ihre ganz unterschiedlichen und doch sehr trivialen Probleme angegangen sind und für dich lösen mussten und das Buch war wunderschön zu lesen. Auch das Ende möchte ich an dieser Stelle erwähnen, ohne es selbst zu spoilern. Ich bin an dieser Stelle nämlich ganz ehrlich: Ein anderes hätte ich nicht akzeptiert. Es wäre nicht mein favorisiertes Ende gewesen, dennoch hätte ich alles andere nicht glaubwürdig abgenommen. An dieser Stelle sind die Autoren den Protagonisten durchaus gerecht geworden und das finde ich klasse.
WAS HAT MICH GESTÖRT? Luke und Phoebe sind ziemlich alltägliche Protagonisten mit ziemlich alltäglichen Problem. Sie sind ganz nah an unserer Realität und müssen nicht mit Thematiken kämpfen, die vielen von uns fremd sind sondern mit genau solchen, die uns alle betreffen. Freundschaft, das Einfinden in ein anderes Zuhause, der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Dennoch konnte ich mich nicht in sie einfühlen, mir viel es schwer, sie ab und an zu verstehen und ihre Handlungen waren nicht immer nachvollziehbar. Für mich ei starker Kritikpunkt bei einem Buch aus diesem Genre. Dazu kommt, dass der Titel wirklich Programm ist. Für mich leider zu flach, um wirklich Gefallen zu finden. Ich hätte mir einige tiefgehendere Gedanken gewünscht.
FAZIT. Ich konnte mich schlichtweg nicht in die beiden Protagonisten hineinversetzen und hatte darüber hinaus Probleme, die tiefere Thematik in Dance, Love, Learn, Repeat zu finden. So bleibt das Buch für mich leider bei einem leichten Leserlebnis für zwischendurch, dass mich kurzzeitig unterhalten hat, das man lesen kann, aber nicht muss. | ★★★☆☆
LASS UNS VON HIER VERSCHWINDEN von JULIAN MARS
Verlag: Albino | Seiten: 276 | Übersetzung: – | Mehr* zum Buch.
WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Julian Mars konnte mich schon einmal überzeugen. Sein neustes Buch setzt genau nach Jetzt sind wir jung an. Felix ist ein wenig älter, ein wenig reifer und natürlich wollte ich sehen, wie es mit ihm weiterging.
HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Ich habe meine Erwartungen an mein Leseerlebnis von Jetzt sind wir jung angepasst und muss sagen, dass sie mehr als erfüllt wurden. Julian Mars hat sich zwischen seinen Büchern verbessert und das merkt man ihm an.
WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Was mit schon bei Jetzt sind wir jung gefallen hat, kann ich an dieser Stelle nur noch einmal wiederholen: Ich finde es ungalublich gut, dass der Albino Verlag Own Voices einen Platz gibt und ich wünsche mir, dass das auch in den populäreren Verlagen passiert. Julian Mars erzählt direkt aus Erfahrung und das macht Felix’ Geschichte echt und glaubhaft und gleichzeitig auch wichtig. Außerdem finde ich es toll, dass sowohl Jetzt sind wir jung als auch Lass uns von hier verschwinden weg von der typischen Coming-Out-Geschichte weggehen, die man in LGBTQ+-Büchern zu häufig findet und so noch einmal mehr Raum gibt für andere Aspekte und andere wichtige Themen, die beschäftigen. Ich war wieder völlig gefangen von Julian Mars’ Art, die Geschichte von Felix zu erzählen und kann hier wieder nur hervorheben, wie sehr sich auch sein Schreibstil und Erzählstil verbessert haben. Und dann ist in Lass uns von hier verschwinden noch etwas passiert: Ich habe begonnen, mich sehr in Felix’ Problemen und Gedanken wiederzufinden. Und das obwohl er ein homosexueller Mann ist – und ich nicht. Seine Probleme sind die gleichen und man entwickelt so ein unglaublich großes Mitgefühl mit ihm, was ich zutiefst bewundert habe.
WAS HAT MICH GESTÖRT? Es gab Phasen beim Lesen – und das möchte ich jetzt nicht als “hat mich gestört” betiteln – da habe ich mich gelangweilt, da verlor sich der rote Faden der Geschichte in Nebeninformationen und Abschweifungen. Mir fehlte an deisen Stellen teils die Lust, weiterzulesen und das finde ich unglaublich schade, betrachtet man das sonst geniale Buch.
FAZIT. Lass uns von hier verschwinden hat mir mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser gefallen, als Jetzt sind wir jung. Julian Mars hat es geschafft, gleichzeitig seinen Schreibstil, seine Protagonisten und seine Geschichte weiterzuentwickeln und auf ein neues Level zu heben. Auch wenn ich das Buch nicht immer zu 100% perfekt fand, so empfinde ich es als unglaublich wichtig, sich mit Felix und seinen Erlebnissen zu beschäftigen. | ★★★★☆
AM ENDE DES REGENWALDES von MARION ACHARD
Verlag: Magellan | Seiten: 96 | Übersetzung: Anna Taube | Mehr* zum Buch.
WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Das Buch hat eine eigenartige Form, nur ganz wenige Seiten und greift das Thema Abholzung des Regenwaldes und Vertreibung der indigenen Bevölkerung auf. Und das aus Sicht eines indigenen Mädchens. Ich war sehr neugierig, wie das alles umgesetzt wurde.
HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Ich wusste nicht so recht, was mich überhaupt erwartet und war so sehr gespannt auf die Geschichte. Meine wenigen Erwartungen wurden dann aber weitestgehend erfüllt
WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Auf wenigen Seiten und in dieser besonderen Form entwickelt das Buch eine große Sprachgewalt und konnte mich so emotional direkt überzeugen.Marion Achard hat es geschafft, dass ich mich in Daboka hineinversetzen kann und mit ihr fühlen kann und das macht einen Großteil des Buches aus und ist in meinen Augen enorm wichtig für das Verständnis der Geschichte. Ebenso wie dieThematik überhaupt. Ich finde es schön, dass sie so viel Raum in einem so tollen Verlagsprogramm, wie das des Magellan Verlags bekommen hat.
WAS HAT MICH GESTÖRT? Man merkt dem Buch seine Kürze an und das ist sehr schade. Obwohl ich immer finde, dass gerade kürzere Bücher oft mehr Emotionen vermitteln und auch in gewisser Weise sehr besonders sind, hat hier dennoch etwas gefehlt. Die Handlung war teils gehetzt und teils nicht ganz ersichtlich. Zudem fand ich es so schön, in Dabokas Gedanken abzutauchen, dass ich es gerne etwas länger getan hätte. Ich bin mir sicher: Allein mit hundert Seiten mehr, hätte ich nicht glücklicher mit einem Buch sein können.
FAZIT. Eine interessante Idee, viele Emotionen und ein besonders Format: Das macht Am Ende des Regenwaldes aus. Und dennoch fehlte es mir an Tiefgang und Story. Das BUch hätte gut 100 Seiten mehr vertragen, dann wäre es mit Sicherheit perfekt gewesen. | ★★★★☆
Dieser Beitrag wurde durch die Bereitstellung des Rezensionsexemplars gesponsert.
Bildrechte: Julia Lotz (Miss Foxy Reads)
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Kennt ihr eines der Bücher bereits? Welche Themen lest ihr am liebsten in zeitgenössischen Romanen?
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