In meinem heutigen Beitrag möchte ich euch die Wayfarer-Reihe von Becky Chambers vorstellen. Nüchtern betrachtet würde man diese Reihe dem Genre Sci-Fi zuordnen- Das passt auch voll und ganz und doch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass auch alle, die nicht unbedingt sehr viel Spaß an diesem Genre haben, die Bücher lieben werden.
Genau genommen muss man bei den Wayfarer-Büchern auch nur bedingt von einer Reihe sprechen. Sie haben eine chronologische Ordnung, die Charaktere überschneiden sich und so gibt es natürlich einige kleine Punkte, die dem Leser dabei helfen, die Geschichte besser zu verstehen, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge und eins nach dem anderen liest. Da die Geschichten aber komplett eigenständig sind, müsst ihr das gar nicht, wenn ihr das nicht wollt.
Open Minded und divers
Was ich an der Wayfarer-Reihe so liebe, ist ihre gesamte Konzeption. Klassische Sci-Fi-Elemente sind sehr wichtig und bilden das Grundgerüst für die Handlung. Elementar ist jedoch alles, was dazwischen passiert. Das umfasst zum einen die Beschreibung der verschiedenen Völker, ihrer Kulturen und Lebensweisen als auch das Handeln der Charaktere des Buches miteinander und untereinander. Und das alles ist – man kann es nicht anders sagen – voll von Diversität und einer sehr offenen Grundhaltung. In diesen Büchern, die weit in der Zukunft spielen, finden wir eine Gesellschaft vor, die weitestgehend offen ist für alle Themen, die aktuell zum einen die LGTBQ+-Szene zum anderen die PoC und viele weitere maginalisierte Gruppen beschäftigen. Die uns zugegebenermaßen alle beschäftigen oder beschäftigen sollten. Natürlich gibt es auch innerhalb dieses Kosmos einzelne Aspekte, die noch nicht perfekt sind. Ganz klar im Zentrum steht im ersten Band zum Beispiel eine Art Flüchtlingsproblematik und das Zusammentreffen mit einer neuen und fremden Kultur, im zweiten Band ist es die Frage nach der Menschlichkeit und Akzeptanz von KIs. Von dieser ganzen Gestaltung war ich sehr begeistert und überrascht, denn ich hatte bei einem Sci-Fi-Roman zunächst etwas anderes erwartet.
Action darf auch nicht fehlen
Natürlich besitzt auch die Wayfarer-Reihe klassische Sci-Fi-Elemente, die allen eingefleischten Fans zugutekommen. In Band 1 muss eine Weltraum-Crew einen Reisetunnel zu einer neu entdeckten Galaxie legen, was natürlich mit einer langen Reise und vielen Gefahren verbunden ist. Band 2 ist dahingegen etwas ruhiger: Wir begleiten eine KI in eine neue Welt und gehen mit ihr dem Geheimnis einer verloren geglaubten KI auf die Spur. Dennoch: Diese Elemente sind, wie oben schon erwähnt, mit den anderen Aspekten des Buches verwoben und ihr solltet bedenken, dass ihr nicht ein klassisches Weltraumabenteuer, wie beispielsweise Die Krone der Sterne, oder einen klassischen Sci-Fi-Roman, wie zum Beispiel Kollaps, vor euch habt.
Und wie haben mir die Bücher gefallen?
An dieser Stelle möchte ich euch nach den ganzen Informationen natürlich auch noch verraten, wie mir die Bücher gefallen haben. Ich denke, ihr habt nach meiner Schwärmerei oben schon einen sehr guten Eindruck davon. Den kann ich so auf jeden Fall bestätigen.
Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten | von Becky Chambers | Verlag: Fischer TOR | erschienen am 27.10.2016 | Übersetzer: Karin Will | Taschenbuch | 544 Seiten | 9.99€ (D) Weitere Infos
Besonders Teil 1 schien wie für mich geschrieben! Ich mochte die ganzen diversen Themen aber besonders mochte ich auch die Handlung selbst und das verflocht sich natürlich zu einem großartigen Gesamtpaket. Ich habe mich schon nach wenigen Seiten in die Crew der Wayfarer verliebt und war völlig gefangen in dem Abenteuer, dass auf die Crew gewartet hat. Durch die Reise, die bestritten werden muss, kommt man zu vielen neuen Orten, zu unterschiedlichen Kulturen und erlebt ständig was.
Zwischen zwei Sternen | von Becky Chambers | Verlag: Fischer TOR | erschienen am 25.01.2018 | Übersetzer: Karin Will | Taschenbuch | 464 Seiten | 9.99€ (D) Weitere Infos
Band 2 mochte ich auch sehr, allerdings merkte ich sehr schnell, dass mir die Crew fehlte, die ich in Band 1 so ins Herz geschlossen hatte. Auch bewegt sich “Zwischen zwei Sternen” hauptsächlich nur auf einem Planeten, was mich viele der Aspekte vermissen lies, die ich an Band 1 so mochte. So konnte mich dieses Buch nicht so sehr mitreißen, wie Band 1. Hier das Niveau zu halten, was jedoch auch mehr als schwer. Ich freue mich, zu erfahren, wohin Band 3 uns führt und ob hier wieder ein Bogen zum ersten Teil geschlagen wird.
Transparenz
“Zwischen zwei Sternen” habe ich von Fischer TOR als Rezensionsexemplar erhalten.
Diskussionsfrage
Welche Art von Sci-Fi mögt ihr am liebsten?
Sarah meint
SPOILER – SPOILER – SPOILER – SPOILER – SPOILER
Hallo Jule,
Ich freue mich gerade so sehr, dass du diese Bücherreihe vorstellst. Ich bin beim zweiten Band und liebe sie inständig. Hauptsächlich wegen der Charaktere und dem Weltenbau. Ich war als queere Frau so unglaublich überrascht und begeistert, bei einem großen Verlag, in einem Science Fiction Roman, ganz selbstverständlich und nebenbei eine Protagonistin als Identifikationsfigur zu finden – ohne das ihre Homosexualität thematisiert wird. Dabei habe ich erst gemerkt, wie sehr mir das in Wahrheit fehlt.
Als Star Wars, Firefly und Star Trek Fan sehe ich schon sehr lange Science Fiction Filme und Serien. Sprache Operas auch zu lesen, habe ich erst vor zwei Jahren für nicht entdeckt. Ich wachse noch in dieses Genre hinein, aber Raumschiffe, andere Planeten und andere Spezies sind schon sehr cool.
MissFoxy meint
Liebe Sarah,
ich glaube Space Operas sind eigentlich mein liebstes Sci-Fi Genre, hihi. Oh ja, ich war auch einfach nur hammer überrascht aber es war auch alles so plausibel weil wenn mehrere Spezies zusammen leben müssen, dann muss oder sollte es doch auch zwangsläufig so viel Toleranz geben.
Liebst,
Jule
Tina Dutge von Tina's Leseecke meint
Hallo Jule,
der erste Teil der Wayfarer-Reihe steht auf der Leseliste meiner persönlichen Lesechallenge. Eigentlich bin ich nicht so der Science Fiction Leser, aber bei dem Buch hat mich schon der Titel zum Schmunzeln gebracht. Bin gespannt wann ich das Buch aus dem Challengeglas ziehe und wie es ist.
Liebe Grüße
Tina von Tina’s Leseecke
MissFoxy meint
Liebe Tina,
das typischste Sci-Fi Buch ist es aber tatsächlich auch nicht. Deshalb bin ich da guter Dinge. Ich bin gespannt, wie es dir gefallen wird.
Liebst,
Jule
Nicci Trallafitti meint
Liebe Jule,
ach ich weiß gar nicht, wie lange der erste Band schon auf meinem Want to read next Stapel liegt – bzw jetzt in meinem neuen Regal steht, was du ja schon gesehen hast, hihi.
Nach deinem Beitrag habe ich aber wieder richtig Lust, das Buch direkt in Angriff zu nehmen. Mal schauen, wann ich es dann wirklich schaffe.
Ein toller Beitrag! <3
Liebe Grüße,
Nicci
MissFoxy meint
Liebe Nicci,
das Buch habe ich ja tatsächlich auch mal von dir bekommen. Danke dafür ♥ Ich glaube ja, du wirst es lieben. Du solltest es also schnell lesen.
Liebst,
Jule
paperlove meint
Hallo Jule
Der erste Band der Reihe subbt bei mir seit einer gefühlten Ewigkeit rum und ich sollte ihn noch unbedingt in diesem Jahr im Zuge einer Lesechallenge lesen. Da dachte ich mir, hole ich mir doch ein bisschen Motivation dafür ein, indem ich schaue, was du zu der Reihe schreibst. Und was soll ich sagen? Ich bin erleichtert, dass dein Urteil positiv ausfällt 😀 Das Setting hat mich ja schon damals neugierig gemacht, aber das in dem Buch Diversität ein Thema ist, war mir gar nicht bewusst. Danke also für den Hinweis. Ich hoffe, dass ich demnächst endlich dazu komme, endlich den Reihenauftakt zu lesen.
LG paperlove