Hiermit starte ich jetzt offiziell Project Alte Rezensionen. Ich habe wirklich viele Rezensionen, die liegen schon sehr sehr lange in meinen Entwürfen und immer und immer wieder kommen Rezensionen zu Rezensionsexemplaren hinzu oder andere Posts lassen keinen Raum für die vielen anderen Rezensionen. Ich möchte gerne sämtliche Bücher aus 2015 noch veröffentlichen, damit sie noch Platz in den Challenges finden. Den Beginn macht Wildboy.
Blogtour bekommen und obwohl ich vom Thema und dem Klappentext vor dem Lesen sehr
begeistert war und ich mich auch nie daran stören würde, dass es ein Kinderbuch
ist, das ich lese, kann ich euch nun vorweg schon sagen, dass mich Wildboy
leider nicht überzeugen konnte. Obwohl die Thematik sehr vielversprechend war,
habe ich schon zu Beginn feststellen müssen, dass der Klappentext zu viel
verrät. All die Dinge, die schon genannt werden (Wildstimmen, der
Spinnen-Meister etc.) sind am Anfang des Buches noch etwas, was nicht bekannt
ist und eigentlich schon mal gar nicht vermutet werden könnte. Noch dazu werden
manche Aspekte sogar erst nach der Hälfte des Buches aufgegriffen und erklärt.
Das nimmt natürlich enorm die Spannung und auch die Lust am Lesen, weil man
alles, was man sich eigentlich beim Lesen erarbeitet hat schon weiß.
des Buches waren mir allerdings sehr sympathisch. Ihre Köpfe stecken voller
kindlicher Energie, die vom Autor sehr gut rübergebracht wurde. Auch Caws Raben
und vor allen Dingen die Bösewichte des Buches waren sehr toll und detailliert
beschrieben und ein sehr genaues Bild wird beim Lesen im Kopf des Lesers
geformt. Genauso verhält es sich auch mit Blackstone. Der fiktiven und düsteren
Stadt, die Jacob Grey für Wildboy erschaffen hat. Ein bisschen erinnert sie
mich ja tatsächlich an Gotham City, was mir sehr gefallen hat. So gesehen ist
der Aspekt der Ausgestaltung des ganzen Buches wirklich sehr gut gelungen und
so eigentlich schon das einzige gute am Buch. Denn neben dem riesigen
Klappentext Problem reihen sich weitere Kritikpunkte, die ich beim Lesen
bemerkt habe und die mich sehr gestört haben.
und nichts Außergewöhnliches. Gerade für ein Kinderbuch hätte er ein bisschen
spannender sein können aber naja. Wo wir aber gerade beim Thema Kinderbuch
sind, kommt für mich eigentlich der gravierendste Kritikpunkt. Wildboy wird als
Kinderbuch vermarktet und verkauft und ich muss ehrlich sagen, wäre ich etwas
älter und Mutter, ich würde meine Kinder dieses Buch NICHT lesen lassen. Ich
bin nicht verweichlicht und lese nur locker leichte Contemporary Romane. Nein.
Auch bei mir darf es mal ein wenig Game of Thrones-mäßiger zugehen. Das erwarte
ich aber nicht in einem Kinderbuch, das so vermarktet ist, dass auch locker
Grundschulkinder zu ihm greifen könnten. Tiere werden umgebracht, Gewalt
beherrscht das Buch und das darf meiner Meinung nach in einem Kinderbuch nicht
sein. Und obwohl ich erwachsen bin, hat mich das Buch so an manchen Teilen
schon sehr mitgenommen. Besonders weil ich eben auch der Typ Menschen-sind-ok-aber-bitte-keine-Tiere
bin. Ein bisschen Action darf gerne sein aber ein Buch, das ich als 21-jährige
nicht besonders gut wegstecke, sollte keinem Kind gegeben werden.
beinhaltet das Buch außerdem noch eine Menge Logikfehler. An vielen Stellen hat
es sich der Autor einfach viel zu leicht gemacht. Hierbei möchte ich euch gerne
ein Beispiel geben, welches zum Glück auch nicht so viel spoilert. Caw lebt in
einem Baumhaus mitten in einem Park in einer großen Stadt. Seit mehreren Jahren
mit drei Raben zusammen. Ich kann und will mir einfach nicht vorstellen, dass
in all den Jahren kein Parkbesucher einen verwahrlosten Jungen bemerkt hat, der
scheinbar obdachlos mit seinen Raben durch den Park zieht und sich dort auch
ein großes Baumhaus gebaut hat. Nein, das wird natürlich auch nicht entdeckt. Nachdem
Lydia Caw kennenlernt lädt sie ihn kurzerhand zum Essen zu sich nach Hause ein.
Und selbst wenn die Menschen im Park jahrelang ignorant waren und Caw
anscheinend nicht bemerkt haben, wieso setzen Lydias Eltern einen 12-jährigen
Jungen einfach ohne Bedenken an ihren Tisch und glauben ihrer Tochter auch
noch, Caw wäre 16 und dürfte alleine wohnen? Selbst wenn Caw aussehen würde wie
16, wer erlaubt seiner 12-jährigen Tochter Zeit mit einem 16-jährigen Fremden
zu verbringen. Anhand dieser beiden kleinen Beispiele seht ihr schon, wie viele
und eigentlich sogar schwerwiegende Logikfehler sich durchs ganze Buch ziehen.
Theoretisch könnte ich euch noch mehr auszählen, wenn ich euch dann nicht spoilern
würde….
Bereitstellung eines Exemplars für die *Blogtour.
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