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Auf der Suche nach dem Kolibri | von Ava Dellaira | Verlag: Magellan | erschienen am 17.07.2019 | Übersetzer: Jessika Komina und Sandra Knuffinke | Hardcover | 400 Seiten | 18.00 € (D) Weitere Informationen*
O wow. Ich weiß gar nicht, was genau ich von diesem Buch erwartet habe. Nein, vielleicht doch: Eine tolle Coming-Of-Age-Geschichte, die mich unterhält und ein bisschen zum nachdenken und reflektieren anregt. Bekommen habe ich ein Buch mit einer Thematik, die voll einschlägt. Wir begleiten die junge Marilyn irgendwann in den 90ern in L.A. auf dem Weg, sich selbst zu finden. Sie lebt mit ihrer Mutter bei ihrem cholerischen Onkel und träumt davon, aufs College zu gehen, während ihre Mutter für sie eine Model-Karriere anstrebt.
In der Gegenwart macht sich ihre Tochter Angie auf die Suche nach ihrem Vater James. Marilyn hat ihr zwar erzählt, dass er bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, doch das zweifelt Angie nach einem Hinweis um. Gemeinsam mit ihrem Ex-Freund begibt sie sich also auf nach L.A. und stößt dabei auf das große Geheimnis aus dem Leben ihrer Mutter.
Was ich vor dem Lesen nicht wusste: Angie ist schwarz, denn ihr Vater James war es auch. Das deckt damit schon das große Thema des Buches auf: Neben der Suche nach Identität, das bei beiden Protagonistinnen das vorherrschende Thema ist, handelt es von Rassismus. Ehrlich gesagt brauchte ich eine ganze Weile, bis ich das wirklich erfasst hatte, denn wo er auftaucht, ist er so unterschwellig, wie es auch in der Realtität der Fall ist und das schockt noch einmal mehr.
Ich habe etwas gebraucht, bis ich ins Buch eingestiegen bin aber danach habe ich es mit jeder Seite mehr geliebt. Es ist so voller Hoffnung, Gefühl und positiver Energie und schafft es auf der anderen Seite, schreckliche Sachen schonungslos anzusprechen. Dabei wird man als Leser immer wieder getrieben von der Frage, was nun mit Angies Vater James ist. Diese Frage beschäftigt uns in der Gegenwart und auch in der Vergangenheit aus Marilyns Perspektive und die Antwort hat mich zerstört.
Ich bewundere Ava Dellaira sehr für dieses Buch, für das was sie geschaffen hat und wie schonungslos sie dies alles aus der Sicht als weiße Frau, mit Marilyn als weißer Protagonistin, darstellen kann und ihre Leser*innen tief zum Nachdenken anregt. Ich kann auch Auf der Suche nach dem Kolibri nur ans Herz legen. Für mich ist es die Überraschung des Jahres.
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Tina meint
Liebe Julia,
dieses Buch hat mich bewegt zurückgelassen. Ich mochte vor allem die Beziehung zwischen den Beiden, gerade weil nicht alles ausgesprochen wurde. Nicht alle Mutter-Tochter-Beziehungen sind perfekt. Die Aufarbeitung von Rassisumus, Hollywoodklishcees, Gewalt, Liebe und Freundschaft… Das Buch gibt wirklich viel.
Obwohl ich zugeben muss, dass es mir an mancher Stelle zu viel Dramatik war. Es ist schwierig zu beschreiben.
Liebe Grüße
Tina