ELIAN UND LIRA: DAS WILDE HERZ DER SEE von ALEXANDRA CHRISTO
Verlag: dtv | Seiten: 384 | Übersetzung: Petra Koob-Pavis | Mehr zum Buch.*
WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Nicht nur das Cover sieht magisch anziehend aus. Ich habe außerdem schon einige begeisterte Meinungen aus der englischsprachigen Buchbloggerszene gehört und mir gefiel die Tatsache, dass es ein Arielle-Retelling ist.
HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Ich hatte durch die vielen Meinungen im Vorfeld wirklich hohe Erwartungen an das Buch. Die konnten leider nicht erfüllt werden.
WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Zunächst einmal gefällt mir sehr, dass Arielle bzw. Die kleine Meerjungfrau als Basis für dieses Retelling gewählt wurde. Dieses Märchen findet meiner Meinung nach sehr wenig Beachtung in der Literatur aber es ist so schön und bietet so viele Möglichkeiten. Abgesehen davon gefiel mir der Weltentwurf gut. Es gibt unzählige Königreiche, die sich alle durch unterschiedliche Aspekte auszeichnen und so nicht nur etwas besonderes sind, sondern auch eine fremdländische Atmosphäre mit sich bringen.
WAS HAT MICH GESTÖRT? Auf der anderen Seite gefielen mir leider weder die Charaktere noch die Geschichte selbst besonders gut, was dann aber doch leider einen Großteil des Buches ausmacht. Die Charaktere waren mir allesamt sehr unsympathisch, was auf der einen Seite dazu führte, dass ich häufiger gernevt von ihnen war, auf der anderen Seite waren sie mir über weite Teile schlichtweg egal. Die Geschichte bietet zwar interessante Aspekte, war jedoch zu Beginn zu träge und ging zum Ende hin viel zu schnell. Schade, denn die Welt und die Grundidee gefielen mir so gut.
FAZIT. So sehr mit Idee und Weltentwurf gefallen haben: Die Geschichte selbst konnte mich nicht überzeugen. Die Charaktere waren unsympathisch und langweilig und die Geschichte selbst konnte sich auch nicht entscheiden, wann Spannung aufkommen sollte und wann ein Schritt langsamer mal gut getan hätte. Das ist unglaublich schade, beachtet man das Potential, das ein Arielle-Retelling gehabt hätte. | ★★(★)☆☆
SPIEL DER MACHT (#1) von MARIE RUTKOSKI
Verlag: Carlsen | Seiten: 368 | Übersetzung: Barbara Imgrund | Mehr zum Buch.*
WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Das Buch ist schon seit einer Weile auf meiner Want To Read-Liste. Allerdings auf englisch. Als es im Herbst auf Deutsch erschien, habe ich direkt die Gelegenheit genutzt und es mir zugelegt. Zugegeben: Es hat auch ein viel, viel schöneres Cover in der deutschen Version.
HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Leider kann ich das nicht sagen. Ich hatte, ich weiß überhaupt nicht wieso, glaube aber wegen des Hypes, wirklich sehr hohe Erwartungen an Spiel der Macht, die leider nicht erfüllt werden konnten.
WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Ich mag den Weltentwuf, der sich neben der Fantasystory mit so vielen Apsekten beschäftigt, die auch für uns jetzt und hier wichtig sind. Es geht um die Akzeptanz fremder Kulturen und darum, sie zu verstehen und respektvoll zu behandeln. Es schwingt unterschwellig noch so viel mehr mit, was ich hier überhaupt nicht in Worte fassen kann und das hat mich sehr beeindruckt. Weshalb das Buch eine Karte besitzt, weiß ich leider nicht. Die war nicht nötig und spielte keine Rolle. Darüber hinaus gefiel mir auch die Aufmachung der Geschichte sehr gut. Sie war neu und anders und glich nicht allen anderen Geschichten dieses Genres.
WAS HAT MICH GESTÖRT? Leider sind es besonders die Protagonisten, die mir nicht gefallen haben und wer mich kennt weiß, dass mit denen bei mir meist alles steht oder fällt. Sie waren unnahmbar, undurchschaubar und irgendwie auch unerreichbar. Ich konnte einfach nicht zu ihnen vordringen und sie verstehen. Zudem zog sich das Buch so sehr. Wieso weiß ich nicht, denn es hat nicht einmal 400 Seiten und der Schreibstil ist auch sehr angenehm. Das Lesen wollte trotz genügend Zeit jedoch nicht vorangehen und die Handlung hat sich sehr gezogen.
FAZIT. Spiel der Macht konnte mich zwar Anfangs mit einer ungewöhnlichen und anderen Idee mit viel Potential sowie einer spannenden Thematik und Welt überzeugen, leider hiel sich das jedoch nicht. Zähe Handlungen, wenig Vorankommen und vor allem auch die Protagonisten machten mir das Lesen schwer und sorgten für Punktabzug. | ★★★☆☆
MAER von JENNY KOCH
Verlag: AAVAA| Seiten: 375 | Übersetzung: – | Mehr zum Buch.*
WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Das Buch habe ich von der Autorin in einer sehr netten Mail vorgestellt bekommen. Da ich ein großer Fan von Retellings oder an Märchen angelehnten Geschichten bin, habe ich das Rezensionsexemplar dankend angenommen.
HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Ich konnte mir im Vorfeld nicht wirklich über meine Erwartungen bewusst werden, da ich schlichtweg keine Vergleichswerte hatte, die Autorin nicht kannte und auch der Klappentext noch nicht so viel verraten hatte. Dementsprechend bin ich tatsächlich sehr neutral ans Lesen gegangen.
WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Ich finde die Idee toll, alle Märchen, ähnlich wie in anderen Märchenadaptionen, in nur einer Welt anzusiedeln. Zudem wurden aus bösen, aus Märchen stammenden Dingen und Personen teils richtige Institutionen gemacht, die noch einmal viel böser schienen, als im Märchen und die Charaktere noch einmal schwächer erscheinen liesen. Hier wurde toll mit dem Märchenmotiv gespielt und dann mehrere Handlungsstänge zu einer Geschichte gewoben. Dabei waren auch die Protagonisten so vielfältig, dass alles sehr viel Abwechslung bot.
WAS HAT MICH GESTÖRT? Mich haben vor allen Dingen zwei Dinge sehr an der Geschichte gestört. Zum einen ist es die Tatsache, dass ich die Vielfalt von Erzählsträngen sehr genossen habe, da man so viele Märchen einfach noch einmal anders erlebt hat, zum anderen wurde hier aber nicht in Haupt- und Nebenstränge unterteilt, was der Geschichte glaube ich gut getan hätte. Es wurde versucht, aus allen Strängen ein Hauptstrang zu machen und so erschien alles manchmal etwas verwirrend und ohne roten Faden, zudem war das Ergebnis, dass alle Geschichten dann doch eher Nebenstränge wurden, was dazu führte, dass man auch in keine der Geschichten wirklich tief eintauchen konnte. Das konnte man auch nicht, und hier kommen wir zu Punkt zwei, in die Welt. Die war wirklich genial konstruiert. Das aber leider zu oberflächlich. Hier gab es so viel Potential, das schlichtweg nicht genutzt wurde, genutzt werden konnte. Auch hier wäre weniger mehr gewesen, wenn es ein wenig tiefer gegangen wäre.
FAZIT. Bei Maer lohnt sich für Fans von Märchen und Retellings definitiv ein zweiter Blick, auch wenn die Geschichte für mich einige Schwächen hatte. Besonders liebe ich die Idee hinter der Geschichte und die Art, wie die Märchen adaptiert wurden. Negativ war, dass es teils zu viele Stränge und Aspekte gab, die es nicht zuließen, tiefer in die Geschichte einzutauchen. | ★★★☆☆
MORTAL ENGINES: KRIEG DER STÄDTE (#1) von PHILIP REEVE
Verlag: Fischer TOR | Seiten: 336 | Übersetzung: Gesine Schröder und Nadine Püschel | Mehr zum Buch.*
WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Der Film zum Buch kam vor kurzem in die Kinos und gefühlt jeder hat über Buch und Film geredet, davon geschwärmt. Meine Lust, das Buch zu lesen, stieg so auch immer weiter an und auch das Cover sieht einfach wunderschön aus.
HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? So leid es mir auch tut: Nein.
WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Die Idee hinter Mortal Engines, der gesamte Weltentwurf ist einfach der Wahnsinn. Das kann man nicht anders sagen und ich will es auch gar nicht anders sagen. Von vorne bis hinten durchdacht und so genial. Zudem gefiel mit die Kürze des Buches sehr. Recht viel Geschichte findet auf 330 Seiten Platz und das ist nicht besonders viel. Dennoch ist es gelungen, den Inhalt auf das wichtigste heruntergebrochen perfekt darzustellen, wodurch die Geschichte ordentlich Fahrt aufnahm.
WAS HAT MICH GESTÖRT? Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob das was ich an Mortal Engines bemängele auch direkt im Zusammenhang mit der Kürze des Buches steht. Ich habe jedoch mehrere kleine Probleme mit dem Buch: Die Protagonisten sind sehr oberflächlich. Sie haben alle eine enorm tiefe HIntergrundgeschichte und dennoch kommt in der Gegenwart nichts davon an. Zudem wird eine Handlung nach der nächsten abgehandelt und das ging teilweise viel zu schnell. Ich hätte mir so gerne mehr Zeit mit der Geschichte gelassen.Überhaupt hat mir an so vielen Stellen die Tiefe gefehlt. Ich habe das Gefühl, Mortal Engines ist an mir vorbei gezogen, ohne dass ich das überhaupt richtig wahrgenommen habe.
FAZIT. So sehr ich mich auch auf Mortal Engines gefreut habe und es lieben wollte: Es hat einfach nicht funktioniert. Zumindest nicht für mich. Der Weltentwurf ist der Wahnsinn und die Geschichte hat sehr viel Fahrt und ist super spannend, mir blieb jedoch vieles zu blass, vielen Handlungen fehlte die Tiefe und so konnte mich dieser Auftakt nicht ganz von sich überzeugen. | ★★★☆☆
Der Beitrag wurde durch die Bereitstellung der kostenlosen Rezensionsexemplare gesponsert.
Bildrechte: Julia Lotz (Miss Foxy Reads)
Die Rechte an den Covern unterliegen dem jeweiligen Verlag & Designer.
Buchbahnhof meint
Deine Kurzrezensionen finde ich sehr spannend, vor allem, weil “Spiel der Macht” auch auf meiner Wunschliste steht und irgendetwas mich immer wieder zögern lässt, mir das Buch zu kaufen. Vielleicht sollte das so sein, wenn ich mir deine Meinung zu dem Buch so anschaue.
Ich wünsche dir ein wunderbares Wochenende
LG
Yvonne
Jill von Letterheart meint
Liebe Jule,
auch hier bin ich wieder ein großer Fan von diesem Format 😉
Schade, dass dich so keines der Bücher wirklich begeistern konnte, aber manchmal ist das leider einfach so. Bei Mortal Engines ging es mir genauso. Spiel der Macht hat mir hingegen wirklich gut gefallen, wobei ich deine Kritikpunkte aber auch sehr gut verstehen kann.
Liebste Grüße
Jill