Nevermoor: Fluch und Wunder | von Jessica Townsend | Verlag: Dressler | erschienen am 19.02.2018 | Übersetzer: Frank Fritz und Heinrich Koop | Hardcover | 432 Seiten | 19.00€ (D) Kaufen?*
Ich sage es ja nicht oft, aber Nevermoor ist bei mir eigentlich nur wegen des Covers eingezogen und erst, nachdem ich angefangen habe, es zu lesen, fiel mir nach wenigen Seiten auf, dass ich den Klappentext noch nicht kenne und nicht den blassesten Schimmer habe, worum es in dem Buch überhaupt geht. Das Cover von Nevermoor ist ungelogen genau so schön, wie die Atmosphäre, die Welt der Geschichte und kein Klappentext, könnte dem Buch gerecht werden, davon bin ich überzeugt.
Morrigan Crow ist verflucht und das bedeutet nicht nur, dass sie allen Unglück bringt, mit denen sie in Kontakt steht, es bedeutet auch, dass sie an ihrem 11. Geburtstag sterben soll. Doch einmal in ihrem Leben hat Morrigan Glück, denn sie wird von Jupiter North gerettet und nach Nevermoor gebracht, wo er ein sehr skurriles Hotel führt. Damit Morrigan jedoch in Nevermoor bleiben kann, muss sie eine Reihe gefährlicher Prüfungen bestehen und findet zudem mehr über sich selbst heraus.
Von Wunderschmieden und Rauchschatten
Wir werden mit allerleich merkwürdigen Begriffen konfrontiert: Rauchschattenjagd, Wunderschmied und viele mehr. Sie verweben sich mit dem komischen Weltenbau zu einer Story mit einer genialen Atmosphäre, die alles andere als gewöhnlich für ein Kinderbuch ist und der ganz unterschwellig Steampunk Elemente anhaften. Das passt sehr gut zu Morrigan Crow, die selbst auch kein gewöhnliches Mädchen ist und – zugegeben – auch nicht der einfachste Charakter eines Kinderbuchs. Das alles macht Nevermoor auf ganz unterschiedliche Weise besonders und das ist es, was ich so sehr an dem Buch mochte. Auf der anderen Seite hatte ich ab und an auch meine Probleme mit dem Buch. Das lag sehr häufig auch an den Charakteren, die mir allesamt ab und an ein wenig zu skurril waren und die Geschichte hin und wieder ein wenig vom eigentlichen roten Faden abschweifen liesen, der durchaus vorhanden und noch dazu sehr spannend war.
Denn was wie ein normales Kinderbuch begann, wurde sehr schnell tausendmal tiefgründiger, als ich es anfangs gedacht hätte. Die Geschichte wartete mit einigen überraschenden Wendungen auf den Leser und ich wurde auch mehr als einmal überrascht. Ich fragte mich manchmal, ob ich mir mit dem Sommer die richtige Jahreszeit herausgesucht habe, um Nevermoor zu lesen. Solltet ihr bisher gezögert haben, zu dem Buch zu greifen, dann ist genau jetzt die richtige Zeit, denn Nevermoor passt perfekt in den Herbst, egal ob golden oder grau. Hauptsache gruselig.
Weitere Rezensenten
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Reiheninformation
Nevermoor: Fluch und Wunder | Wundersmith: The Calling of Marrigan Crow | ?
Wer von euch hat schon Nevernight gelesen und wie hat es euch gefallen?
Cherry meint
Mir hat das Buch auch überraschend gut gefallen und ich schließe mich deiner Meinung an: perfekter Roman für den Herbst 🙂
Hier ist übrigens meine Besprechung dazu, da du ja so lieb am Ende deiner Rezi gefragt hast 😀
https://collectionofbookmarks.blogspot.com/2018/06/nevermoor-fluch-und-wunder-mehr-wunder.html
Michael Kleu meint
Der Titel spielt doch auf Edgar Allen Poe an, oder?
Gibt es da Verbindungen?
MissFoxy meint
Oooooh das musst du mir näher erklären. Ich habe zu meiner Schande noch nie was von Poe gelesen und auch nur weniges auf dem SUB aber vielleicht kann ich dir dann mehr sagen ♥
Michael Kleu meint
Es geht um ein berühmtes Gedicht (The Raven), dass Du Dir hier anschauen kannst:
https://www.poetryfoundation.org/poems/48860/the-raven
Du kannst es Dir aber auch von Christopher Lee vorlesen lassen:
https://www.youtube.com/watch?v=BefliMlEzZ8
Oder von den Simpsons:
https://www.youtube.com/watch?v=bLiXjaPqSyY
😉
Das Wort “Nevermore” spielt eine zentrale Bedeutung in dem Gedicht. Nevermoor muss sich darauf beziehen.