„Fragen Sie Dorothea nach Marguerite.“ Miriam bekommt anonyme Briefe mit nur diesem Satz geschickt. Dorothea Sartorius ist die charismatische Witwe eines Reeders und eine große Mäzenin in Hamburg. Gemeinsam mit ihr bereitet Miriam gerade die Verleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage vor. Dorothea beantwortet Miriams Frage nicht, ermuntert sie aber, nach dem Absender der Briefe zu suchen. In einem Beginenhof an der Schlei findet Miriam eine alte Bewohnerin und Antworten, die ihr Weltbild ins Wanken bringen. Dorothea war in den 70er Jahren Mitglied in einer linksextremen Terrorgruppe. Die frühere Freundin und politische Weggefährtin von Dorothea erhebt schwere Anklage: „Sie hat uns verraten. Sie hat alles verraten, was ihr heilig war.“ (Quelle: Verlag)
Meine Meinung
angesprochen, als ich gelesen habe, dass das Buch mit der historischen Thematik
de RAF-Terrors verknüpft ist. Ich finde diesen Zeitabschnitt sehr spannend und
dennoch zu wenig vertreten in Medien oder der Betrachtung in der Schule. Mit
dem Buch begonnen musste ich jedoch erst einmal feststellen, dass das sich Buch
zunächst überhaupt nicht mit dem RAF-Terror beschäftigt. Vielmehr erfahren wir
den Roman aus der Sicht von Miriam, die mit dem Tod ihres Mannes kämpft und
neben ihrem Job bei einer Zeitschrift versucht, ihren Sohn alleine
großzuziehen. Durch eine Preisverleihung stößt sie auf de Vergangenheit, der
Preisinitiatorin, die eng mit der RAF zusammenhängt.
Spannung. Obwohl Miriam für mich durch ihr Alter keine Identifikationsfigur
darstellte und sich in einem anderen Lebensabschnitt befindet, war es doch sehr
spannend, ihre Entwicklung zu verfolgen. Trauerbewältigung und das Eingestehen
von Schuld nahm das gesamte Buch über jedoch einen sehr viel größeren Raum ein,
als der im Klappentext angekündigte Terror. Obwohl ich davon zunächst sehr
enttäuscht war, empfand ich die Themen jedoch auch sehr schön umgesetzt und aufgearbeitet.
Auch Miriam war in ihrem Handeln und ihren Gedanken sehr verständlich und man
konnte sehr gut mit ihr mitfühlen.
des Titels einiges an Wissen angehäuft haben. Es wird nicht noch einmal genauer
auf die Hintergründe und Motivationen eingegangen und das Buch erklärt zu
wenig, um einen Einstieg in das Thema zu finden. Ich für meinen Teil weiß zwar
schon sehr viel und hatte viele Details im Kopf, ohne dass ich mir vorher noch
einmal etwas durchgelesen hatte, dennoch hatte ich gehofft, mehr zu erfahren
und neue Verknüpfen herstellen zu können.
auch teilweise tragische Wendung. War ich mittendrin doch etwas enttäuscht,
konnte mich die Geschichte an diesem Punkt wieder voll und ganz abholen und
wenn ihr nah am Wasser gebaut seid, solltet ihr euch auch einige Taschentücher
bereitlegen.
Erwartungen, da der RAF Terror neben Themen wie Trauerbewältigung und
Schuldeingestehung sehr zurückgetreten ist. Trotz dieser kleinen Enttäuschung
begeisterte mich die Geschichte dann jedoch genauso, wie sie war und präsentiert
den Lesern letztendlich sogar ein Ende, dass es in sich hat.
Weitere Rezensenten
Bereitstellung des *Rezensionsexemplars.
Saskia meint
Schade, dass das Thema RAF Terror nicht so genau behandelt wird. Das wäre für mich nämlich ein Grund gewesen, mir das Buch näher anzuschauen.
Aber dann weiß ich jetzt zumindest, worauf ich mich einlassen würde 🙂
Liebe Grüße
Saskia
https://elbeundalster.wordpress.com
Mikka Liest meint
Huhu!
Deine Rezension macht mich neugierig auf das Buch! Ich vermute, dass ich mich mit Miriam vielleicht mehr identifizieren könnte (ich bin 41 Jahre alt). Der Vater meiner besten Freundin kannte Ulrike Meinhof wohl als junge Frau, wollte aber mit der RAF dann nichts zu tun haben!
Ich habe dich HIER für den Monopoly Book TAG getaggt und würde mich freuen, wenn du mitmachst – natürlich nur, wenn du Lust und Zeit hast.
LG,
Mikka
Mein Blog auf Blogspot
Mein Blog auf WordPress