Flora Banks Leben ist wie ein tausendteiliges Puzzle in allen Farben des Regenbogens. Jeden Tag muss sie es erneut zusammensetzen. Sie muss sich daran erinnern, wer sie ist und was los ist. Manchmal stündlich. Nichts, was seit ihrem 10. Geburtstag passiert ist, bleibt ihr im Gedächtnis. Doch auf einmal ist da diese eine Erinnerung in ihrem Kopf. Und sie bleibt, verschwindet nicht wie die anderen Details aus ihrem Leben. Es ist die Erinnerung daran, wie sie nachts am Strand einen Jungen geküsst hat. Bewaffnet mit Handy, Briefen von ihrem Bruder aus Paris, einem prallgefüllten Notizbuch und tausenden von Zettelchen macht sich Flora Banks auf eine Reise, die sie letztendlich zu sich selbst führt. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben kann sie jetzt entscheiden, wer sie wirklich sein will. (Quelle: Verlag)
Meine Meinung
auf Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden gefreut, was die
deutsche Übersetzung von The One Memory Of Flora Banks ist. Flora leidet seit
sie 10 Jahre alt ist unter Amnesie und kann sich nur für wenige Stunden an
etwas erinnern, bevor ihre Erinnerung dann plötzlich wieder weg ist. Ein Leben,
das ich persönlich mir gar nicht vorstellen kann aber dennoch kommt sie damit
ziemlich gut zurecht. Sie schreibt sich Zettel, um wichtige Sachen wieder lesen
zu können und hat ihre gesamte Geschichte und das, was mit ihr passiert ist in
einem Notizbuch notiert, das sie immer mit sich herum trägt. Sie muss in ihrem
Leben zwar viele Abstriche machen aber sie lebt. Dann küsst sie eines Abends
einen Jungen und das unglaubliche passiert: Flora kann sich auch Stunden später
noch daran erinnern. Blöd ist nur: Das Ganze passierte auf dessen
Abschiedsparty, denn Drake geht für sein Studium nach Spitzbergen. Flora macht
sich trotz ihrer Amnesie auf die Reise zu ihm und das ohne jegliche Hilfe du
ohne, dass ihre Eltern davon wissen.
Jugendroman, der sich trotz des ernsten Themas sehr gut lesen lässt. Nach einer
anfänglichen langsamen Phase konnte mich das Buch schnell in seinen Bann ziehen
und ich hatte eigentlich sehr viel Spaß beim Lesen an sich. Auch Flora war mir
sehr sympathisch und ich konnte sie in mein Herz schließen, habe mit ihr
gekämpft und sie für ihre Stärke bewundert. Sie entwickelt sich stark und sehr
leicht merkbar im Buch und das hat mir gut gefallen.
Floras Geschichte leider nicht bei mir punkten. Nicht wirklich unproblematisch
aber dennoch ein Punkt, der mir überhaupt nicht gefallen hat, war Drakes
Verhalten. Ich möchte hierdrauf nicht näher eingehen aber ich konnte es einfach
nicht nachvollziehen und auch nach dem Lesen werde ich nicht schlau daraus. Es
war leider sehr konstruiert und das nicht mal besonders gut, denn so ist sein
Auftreten für mich nicht authentisch und somit auch das nicht, was sich
zwischen Flora und ihm abspielt.
Darstellung der Amnesie und hier gehe ich sogar soweit und sage, dass ich das
Buch keine jungen Mädchen im Zielgruppenalter empfehlen würde, da mit der
Krankheit aus meiner Sicht sehr rücksichtslos umgegangen wird und diese
romantisiert wird. Flora hat die Inselerinnerung von ihrem Kuss mit Drake. Wer
sich mit dem Krankheitsbild auseinandergesetzt hat weiß, dass diese auftreten
können und sogar etwas Gutes sind, denn sie können ein Hinweis darauf sein,
dass die Amnesie sich bessert. Das etwas wie der erste Kuss so einschneidend
ist, dass es eine Inselerinnerung wird, verstehe ich auch aber im folgenden
wird nicht der Kuss bzw. die Inselerinnerung als eine Chance der Heilung
angesehen, sondern Drake. Wie schön wäre es für eine alle Menschen, die unter
Amnesie leiden, wenn die große Liebe oder die pure Anwesenheit dieser Person
die Krankheit verschwinden lassen würde? Das ist jedoch nicht möglich und dass
so in Flora Banks mit dieser Tatsache umgegangen wird, hat mich ehrlich
schockiert, wenn ich an junge Mädchen denke, die das Lesen und nicht merken,
dass diese Passagen mehr einem Fantasybuch gleichen und nichts mehr mit der
Realität gemeinsam haben.
Punkte, der die ansonsten sehr schöne Geschichte sehr stark ins Schlechte gezogen hat. Ich bin normalerweise jemand,
der sagt, ich habe meine Meinung und jeder sollte sich seine bilden, für
jüngere Mädchen kann und möchte ich dieses Buch aber wegen einer Romantisierung
einer ernst zu nehmenden Krankheit nicht empfehlen.
Flora Banks Geschichte hätte so schön sein können, denn Emily Brr präsentiert uns ein schön geschriebenes Sick Lit Buch mit einer bewundernswerten und staken Protagonistin. Leider folgen eine Menge Ungereimtheiten bezüglich Floras großer Liebe Drake und besonders die Romantisierung ihrer ernst zu nehmenden Krankheit haben mich veranlasst, das Buch deutlich schlechter zu bewerten, als ich letztendlich Spaß am Lesen hatte.
Weitere Rezensenten
Bereitstellung des *Rezensionsexemplars.
Lara meint
Mh wie doof, ich habe das Buch neulich entdeckt und der Klappentext konnte mich gleiche begeistern. Schade, dass die Krankheit da nicht wirklich realistisch dargestellt wird,. Ich werde mir das Buch auf jeden Fall mal merken und irgendwann vermutlich auch lesen, aber ich werde deine Kritik im Hinterkopf behalten 🙂
Liebst, Lara.
Nicci Trallafitti meint
Danke für die tolle und vor allem sehr ehrliche Rezension!
Liebe Grüße und schöne Feiertage <3
Nickis Bücherwelt meint
Danke fürs Verlinken 🙂 <3