„Große Dinge geschehen, während ich in der Sonne sitze und eine Tasse Fair-Trade-Kaffee trinke.“ Rosa will ein neues, ein anderes Leben. Sie ist gerade dreißig und hat doch schon viel verloren: beide Eltern, die Liebe – und sich selbst. Radikal kehrt sie ihrem schnellen Großstadtleben den Rücken und zieht in ein vergessenes Viertel, in dem viele Vögel singen und lauter alte Leute wohnen. Hier sucht sie das „echte“ Leben und verzettelt sich zunehmend zwischen Zweifeln, innerer Revolte und Einsamkeit. Als sie feststellt, dass sie schwanger ist, erwägt sie einen Abbruch. Dann aber konfrontiert ihre hochbetagte Nachbarin Frau Paul sie mit Geschichten des Überlebens, mit der Möglichkeit von unerklärlichem Glück und niemals endgültigem Unglück. Rosa beginnt zu begreifen, dass ein hartnäckiges Verstehenwollen der Welt am Leben vorbeiführt: “Mein Kopf erschafft keinen Grashalm.” Ein Roman, der auf sehr eigene und poetische Weise von einer jungen Frau erzählt, in deren Kosmos plötzlich die großen Fragen des Lebens drängen. Eine neue Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur – so prägnant wie gefühlvoll, so lebensnah wie poetisch. (Quelle: Verlag)
Meine Meinung
nachdem mich das Cover sehr anzog, konnte mich auch der Klappentext sehr
überzeugen. Eine junge Frau flieht nicht vom Land in die Stadt, wie man es so
oft liest, sondern sie zieht in eine eher ländliche Gegend, da sie sich etwas
anderes vom Leben verspricht. Noch dazu hatte ich Lust auf Gegenwartsliteratur
und so durfte dieses Buch bei mir einziehen.
einzusteigen. Es besteht vorrangig auf Erzählungen der Protagonistin und es
gibt wenig Handlung und wenig Dialog. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich jedoch
daran. Anschließend hatte ich aber auch einige Probleme mit dem Buch. Die
Flucht auf das Land und das Leben auf dem Dorf oder in der Kleinstadt wird
leider nicht näher beschrieben und die Protagonistin kommt leider auch erst
sehr spät auf die Vorzüge des Lebens dort zu sprechen. Das passiert leider nur sehr
oberflächlich und auch der Kontakt mit den älteren Leuten bleibt beinahe
komplett aus.
auf ihre Ideale und ihre Lebensweise und steht allen anderen fast schon
feindlich gegenüber. Niemand kann es ihr Recht machen und mehr als einmal
ertappte ich mich bei dem Gedanken: Na, merkst du, warum dir dein Freund
weggelaufen ist?! Gerade auch Rosas Ansichten werden im Buch sehr ideologisch
rübergebracht und verbot es mir teilweise, mein eigenes Bild zu machen. Wenn
das passierte, dann in völliger Abneigung zur Protagonistin.
Dennoch hat Haus für eine Person durchaus auch seine guten Seiten. Zum einen
zeigt es eine Frau, die sich alleine durch eine Schwangerschaft schlagen muss
und ich kann mir vorstellen, dass Rosa damit vielen Leserinnen – egal ob
schwanger oder nicht – eine Menge Mut mitgibt. Darüber hinaus gibt es außerdem
die seltenen Szenen, die wirklich was bewirkt haben, die mich zum Nachdenken
gebracht haben und mich länger beschäftigen könnten. Leider blieben sie im Buch
aber eine Rarität, weshalb Rosas Geschichte für mich letztendlich nur
mittelmäßig blieb.
mich sehr auf Haus für eine Person und die Thematik, die der Klappentext
versprach, freute, würde ich etwas enttäuscht. Meine Erwartungen wurden leider
nicht erfüllt und Rosas Charakter war schlichtweg nicht mein Fall. Dennoch
hatte der Roman einig Szenen, die tief gingen und mich wirklich zum Nachdenken
brachten.
Bereitstellung des *Rezensionsexemplars.
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