Heute ist der 100. Todestag von Henry James. Aus diesem Grund möchte ich euch heute die Rezension zu einer Novelle vorstellen, die bisher noch nicht viel Beachtung bekommen hat. Erschienen ist sie mit einem hochwertigen Leineneinband im Aufbau Verlag und so schon ein absoluter Hingucker.
Eine Dame von Welt | von Henry James | Verlag: Aufbau Verlag | erschienen am 14.01.2016 | Übersetzer: Alexander Pechmann | Hardcover mit Leineneinband | 176 Seiten | 16.95€ (D) Kaufen?
Eine unerschrockene Amerikanerin mischt die Welt der zugeknöpften europäischen Aristokratie auf, um sich in diesen Kreisen einen Platz zu erkämpfen. Der reiche Amerikaner Littlemore trifft in einem Pariser Theater auf Mrs. Headway, eine alte Angebetete aus San Diego. Sie bittet ihn, als ihr Fürsprecher den Edelmann Arthur Demesne ihrer ‘Ehrbarkeit’ zu versichern. Littlemore zögert: Sie hat ein skandalträchtiges Leben geführt, eine vorteilhafte Ehe ist ihre einzige Möglichkeit auf gesellschaftliche Anerkennung. Soll er aus alter Verbundenheit lügen? Eine schwierige Frage, denn von nun an zählen Littlemore und Demesne zu den regelmäßigen Gästen im Salon Mrs. Headways. (Quelle: Klappentext)
In der vorlesungsfreien Zeit befinde ich mich auf Klassiker
Entzug! Wird man tagtäglich von Klassikern, Fachtexten und Analysen umgeben und
liebt diese seit jeher so wie ich, dann bemerkt man diesen Verlust und sehnt
sich nach ihnen. Die leichten Bücher, zu denen sonst parallel zur Unilektüre
gegriffen wird langweilen und man möchte mehr. Da kam es mir gerade recht, dass
der Aufbau Verlag mich gefragt hat, ob ich dieses Buch rezensieren will und ich
habe sofort zugestimmt. Henry James ist uns allen sicher ein Begriff. Und selbst,
wenn man mit dem Namen des Autors nichts anfangen kann, so tun es doch Bücher,
wie Was Maisie wusste oder Portrait einer jungen Dame. In der
Vergangenheit habe ich leider noch nichts von diesem Autor lesen können und so
habe ich mich umso mehr gefreut, dass ich mit Eine Dame von Welt den Anfang machen konnte.
Entzug! Wird man tagtäglich von Klassikern, Fachtexten und Analysen umgeben und
liebt diese seit jeher so wie ich, dann bemerkt man diesen Verlust und sehnt
sich nach ihnen. Die leichten Bücher, zu denen sonst parallel zur Unilektüre
gegriffen wird langweilen und man möchte mehr. Da kam es mir gerade recht, dass
der Aufbau Verlag mich gefragt hat, ob ich dieses Buch rezensieren will und ich
habe sofort zugestimmt. Henry James ist uns allen sicher ein Begriff. Und selbst,
wenn man mit dem Namen des Autors nichts anfangen kann, so tun es doch Bücher,
wie Was Maisie wusste oder Portrait einer jungen Dame. In der
Vergangenheit habe ich leider noch nichts von diesem Autor lesen können und so
habe ich mich umso mehr gefreut, dass ich mit Eine Dame von Welt den Anfang machen konnte.
Ich liebe die Literatur des 19. Jahrhundert, insbesondere
die des späten 19. Jahrhunderts. Ich liebe die Etikette damals, die man in
Henry James Werken genauso wenig vermisst, wie in Jane Austens und ich liebe
diese verträumt erzählerische Art zu schreiben, und dennoch zeitgleich einen
höflichen Abstand zu den Charakteren und deren Handlungen zu wahren. Auch im
Buch treffen Gegensätze aufeinander. Die schon damals etwas aufgelockerte
Lebensweise der Amerikaner trifft auf die konservative englische Gesellschaft
und die unehrbarste Amerikanerin von allen versucht, in dieser Fuß zu fassen. Wir
sind stille Zuschauer dieser Begebenheit und obwohl in dieses Buch ohne große
Vorkommnisse und Skandale auskommt, ist es deshalb so unglaublich fesselnd.
die des späten 19. Jahrhunderts. Ich liebe die Etikette damals, die man in
Henry James Werken genauso wenig vermisst, wie in Jane Austens und ich liebe
diese verträumt erzählerische Art zu schreiben, und dennoch zeitgleich einen
höflichen Abstand zu den Charakteren und deren Handlungen zu wahren. Auch im
Buch treffen Gegensätze aufeinander. Die schon damals etwas aufgelockerte
Lebensweise der Amerikaner trifft auf die konservative englische Gesellschaft
und die unehrbarste Amerikanerin von allen versucht, in dieser Fuß zu fassen. Wir
sind stille Zuschauer dieser Begebenheit und obwohl in dieses Buch ohne große
Vorkommnisse und Skandale auskommt, ist es deshalb so unglaublich fesselnd.
Man kann gar nicht richtig ausmachen, welcher der Charaktere
nun im Vordergrund der Handlung steht und als Protagonist bezeichnet werden
könnte. Alle haben ihr eigenes Schicksal, ihre eigene Rolle in der Novelle und
keiner vermag es mehr hervorzutreten, als der andere. Anfangs war ich versucht,
Littlemore als Protagonisten zu sehen aber dafür nimmt er zu wenig Platz ein.
Dann war es Mrs. Headway selbst aber diese treibt die Handlung viel zu wenig
voran. Es scheint als wäre keine Person der Mittelpunkt sondern das Geschehen
an sich. Wie in einem Sonnensystem kreist alles, was getan, gesagt und gedacht
wird um den Versuch Mrs. Headways herum, in der englischen Gesellschaft
aufgenommen zu werden.
nun im Vordergrund der Handlung steht und als Protagonist bezeichnet werden
könnte. Alle haben ihr eigenes Schicksal, ihre eigene Rolle in der Novelle und
keiner vermag es mehr hervorzutreten, als der andere. Anfangs war ich versucht,
Littlemore als Protagonisten zu sehen aber dafür nimmt er zu wenig Platz ein.
Dann war es Mrs. Headway selbst aber diese treibt die Handlung viel zu wenig
voran. Es scheint als wäre keine Person der Mittelpunkt sondern das Geschehen
an sich. Wie in einem Sonnensystem kreist alles, was getan, gesagt und gedacht
wird um den Versuch Mrs. Headways herum, in der englischen Gesellschaft
aufgenommen zu werden.
Fast schon war dieses Buch zu kurz, denn am Ende angelangt,
wollte ich mich nicht schon wieder von den Charakteren des Buches
verabschieden. Ich genieße es immer, hinter die Fassaden zu Blicken und die Gesellschaft,
besonders die englische, des 19. Jahrhunderts, zu analysieren. Aber es war doch
nur eine Novelle und das habe ich ja schon vor dem Lesen gewusst. Schön war es
trotzdem!
wollte ich mich nicht schon wieder von den Charakteren des Buches
verabschieden. Ich genieße es immer, hinter die Fassaden zu Blicken und die Gesellschaft,
besonders die englische, des 19. Jahrhunderts, zu analysieren. Aber es war doch
nur eine Novelle und das habe ich ja schon vor dem Lesen gewusst. Schön war es
trotzdem!
Mein erstes Werk von Henry James war direkt ein voller Erfolg. In dieser kurzen Novelle konnte ich einen wunderschönen Einblick in die englische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts bekommen und beobachten können, wie zwei verschiedene Welten zusammenprallen und eine Frau in beiden Platz finden möchte. Wundervoll! Dafür gibt es von mir 5 von 5 Füchschen.
Vielen herzlichen Dank an den
Aufbau Verlag für das schöne *Rezensionsexemplar.
Aufbau Verlag für das schöne *Rezensionsexemplar.
VanaVanille meint
Ich finde es toll, wenn man an auf manchen Blogs mal nicht immer die gleichen "modernen" Werke, sondern auch hin und wieder einen Klassiker zu sehen bekommt.
Du hast mir "Eine Dame von Welt" sehr schmackhaft gemacht, gerade weil es keinen eindeutigen Protagonisten gibt und man so einen komplexeren Einblick in die Gesellschaft bekommt. Und das Buch sieht wirklich richtig klasse aus. Schön, dass auch deutsche Verlage sich bei der Gestaltung von Klassikern noch Mühe geben und solch besonderen Ausgaben veröffentliche.
Jasi Ich meint
Huhu mein liebes Füchschen ♥
Ich freue mich das dir 'Eine Dame von Welt' so gut gefallen hat. ^.^ Mich konnte das Buch leider nicht ganz so überzeugen wie dich, aber es ist auf jeden Fall ein lesenswertes Werk. 🙂
Eine zauberhafte Rezension! ♥
Alles Liebe,
Jasi
Kristin S. meint
Huhu Julia,
ich finde es auch super, dass du mal einen Klassiker bespricht, sowas interessiert mich total. Deine Rezi gefällt mir wie immer richtig gut und ich hab total Lust, das Buch auch zu lesen 🙂 Danke für den Tipp 🙂
Liebste Grüße, Krissy <3